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  Presseberichte
  Buersche Zeitung, 29.08.1978

Orgelkonzert im Hans-Sachs-Haus eröffnet neue Saison

Fernsehen entdeckt Walcker-Orgel

Solist Prof. Krapp: "Diesem Instrument gebührt der Titel einer Kaiserin"
 

GELSENKIRCHEN. Wenn die Orgel die Königin der Instrumente sei, dann komme der Walcker-Orgel im Hans-Sachs-Haus der Titel einer Kaiserin zu. Zu diesem Urteil über die 1927 erbaute, während des Krieges ausgelagerte, 1949 mit wesentlichen technischen Verbesserungen wieder eingebaute und 1976 weitgehend überholte und restaurierte Orgel im Hans-Sachs-Haus kam dieser Tage nach einem Frobespiel Professor Edgar Krapp aus Frankfurt.


Offenbar hat sich die Existenz des Instruments, das als eines der wenigen noch vollständig erhaltenen Zeugnisse der Orgelbauerneuerung zu Beginn des Jahrhunderts gilt und möglicherweise das einzige erhaltene Instrument aus dieser Zeit ist, jetzt auch über die Grenzen des Reviers hinaus herumgesprochen: Das Deutsche Fernsehen will das Gelsenkirchener Instrument in einer Reportage vorstellen.

Das Aufnahmeteam hat sich für den 8. September angekündigt, für den Tag also, an dem Professor Edgar Krapp mit einem großen Orgelkonzert die Konzertsaison 1978/79 eröffnen wird (das erste Sinfoniekonzert folgt drei Tage darauf). Krapp wird sein Konzert an diesem Tage zweimal geben müssen, nachmittags für die Fernsehaufzeichnung, ab 20 Uhr für Gelsenkirchener Freunde der Orgelmusik.

Mit Prof. Edgar Krapp stellt sich am 8. September ein Organist vor, der als 31jähriger trotz seines jungen Alters bereits mehrfach internationalen Lorbeer "erntete". Krapp gewann 1970 den 1. Preis beim deutschen Hochschulwettbewerb in München, 1971 den 1. Preis beim Mendelssohn-Wettbewerb in Berlin und den 2. Preis beim internationalen Orgelwettbewerb in Prag und zusätzlich den 1. Preis beim internationalen Musikwettbewerb der ARD in München.

Ein Jahr lang war Edgar Krapp, der übrigens mit dem Kustos der Walcker-Orgel im Hans-Sachs-Haus, Musikschulleiter Karl-Heinz Obernier, als ehemaliger Regensburger Domspatz eng befreundet ist, Organist in Paris, wurde dann Dozent für Orgelspiel und Improvisation an der Münchener Musikhochschule und folgte 1974 dem Ruf als Nachfolger des berühmten Organisten Helmut Walcha an die Frankfurter Musikhochschule.

Bei seinem Konzert und der Demonstration für das Fernsehen am 8. September will Krapp die Fülle der Registratur- und Kombinationsmöglichkeiten der Walcker-Orgel im Hans-Sachs-Haus voll nutzen. Auf dem Programm stehen Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Cesar Franck, Franz Liszt, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Max Reger.

   

 

 

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