Startseite | zurück

  Presseberichte
  Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 07.11.1987

Orgel tönte pompös

 

(S.N.) Zwei hochkarätige Instrumentalisten trafen sich zum gemeinsamen Konzert am Donnerstag abend im Hans-Sachs-Haus: Joachim Eiser, 1. Solo-Posaunist im Radio-Sinfonie-Orchester Berlin, und Norbert Düchtel, durch Konzerttätigkeit und Schallplattenaufnahmen renommierter Organist. Ihr guter Ruf trog nicht, sie bescherten dem Publikum eine mit unverbrauchten Klängen gefüllte Aufführung.

Von Henry Purcell (1659-1695) bis zu Zsolt G'ardonyi (geb.1946) spannte sich der stilistische Bogen. Den Auftakt machte Düchtel mit Mozarts Ouvertüre C-Dur KV 399, einem pompösen Werk nach Art der Einleitungssätze barocker Orchestersuiten: im traditionell "majestätischen", punktierten Rhythmus mit einer Fuge als Mittelteil. In alter Zeit sollen die Könige von diesem Klangpomp begleitet zu ihrem Thron geschritten sein.

Eiser und Düchtel bestachen auch weiterhin mit Barockem. Kultiviert und technisch mühelos war es durchweg, ob in der ausdrucksvollen "Aria" Purcells oder den virtuosen Koloraturen der Händelschen f-moll-Sonate.

Abgerundet wurde der Abend mit Werken aus dem 19. und 20. Jahrhundert. J. G. Rheinbergers "Pastoral-Sonate" und A. Guilmants "Morceau Symphonique" rahmten als üppig-eingängige Vertreter der Romantik die sperrig bis meditativen Töne G'ardonyis und Harald Genzmers ein.

Herzlicher Applaus beendete ein hochklassiges, aber leider zu zaghaft besuchtes Konzert.

   

 

 

vorhergehendes Dokument

Startseite | oben | zurück